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AutorenbildAlex

Regionenporträt Loiretal & Anjou:

Aktualisiert: 11. Dez. 2021

Nordfranzösische Weinvielfalt am letzten Wildfluss Europas


Weine & Charakter im Anjou: Alle Farben, von trocken bis süß. Mittelkräftige bis kräftige Weißweine, Rotweine leicht bis mittelstark, kernig, fruchtig und süffig

Rote Rebsorten: Grolleau (autochthon), Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon u.v.m.

Weiße Rebsorten: Chenin (autochthon), Sauvignon Blanc, Chardonnay u.v.m.


Bei VINATURE vertreten: Benoît Courault, Anjou


Das Loiretal empfängt den Gast königlich: Auf exponierten Anhöhen und in stillen Flusstälern

grüßen die berühmten Schlösser, die alle auf ihre lokale Geschichte sowie mitunter auch auf die

königliche Geschichte verweisen können. Der weiße Tuffstein (ein weißer, relative weicher Kalkstein) ist demnach nicht nur in Form von Schlössern über der Erde anzutreffen, sondern sorgt auch unter der Erde für das regionenspezifische Gerüst der Weinhänge. Lehmhaltige Böden, meist von satten Kiesel– und Sandschichten durchzogen, die von der Loire angeschwemmt wurden sowie Kreideeinschlüsse füllen dieses Gerüst und charakterisieren die Anjou-Weine: Fein, fest, fruchtig.


Kein anderes Weinbaugebiet Frankreichs ist so vielfältig wie jenes der Loire: Von Ost nach West

mehrere Mikroklimas durchlaufend hält es dutzende Rebsorten bereit, einige davon autochthon.

Die Weine fallen dementsprechend vielfältig aus und erreichen vor allem bei den Weißen beeindruckenden Charakter und Ausdruckskraft. VINATURE bietet Weine aus dem Anjou, historisches Herzstück des Loiretals:


Es erstreckt sich auf einer Länge von gut 50 Kilometern von Angers im Westen bis Saumur im Osten und bietet bei zwei Rebsorten echte Authentizität: Der Grolleau

für Rotweine sowie die „Königin der Loire“ für Weißweine: Chenin! Beide autochthon aus dem Loiretal, wobei der Chenin ein Alleskönner ist: Von leicht bis kräftig, trocken bis süß (AOP Côteaux du Layon) beeindruckt er mit viel Charakter und einer schillernden Geschmacksvielfalt.


Selbst einfachen Trinkweinen drückt der Chenin noch seinen persönlichen Stempel auf, was beim viel bekannteren Sauvignon Blanc (ebenfalls autochthon, östliches Loiretal) durchaus nicht selbstverständlich ist. Chenin-Weine aus dem Anjou haben einen ausgewogenen, mittelkräftigen Körper, sind von einem gesunden Säuregerüst getragen und überzeugen geschmacklich durch ihre mineralische Aromatik, die jedoch nicht zu trocken, sondern „fett“, gönnerisch, rund daherkommt, manchmal an Feuerstein erinnert und im feinjodigen Nachgeschmack gleich nach mehr verlangt...


Meine rote Lieblingsrebsorte der Loire ist Grolleau: Die Sorte kann große Mengen liefern und

ergab vormals einen leichten Trinkwein, der seit jeher sorgloses Weindurstlöschen an den zahlreichen Tresen des Anjou garantierte. Aber aufgepasst: Grolleau kann mehr, viel mehr sogar: Bei reduziertem Ertrag durch gezielten Rebschnitt (<40 hl/Ha) und von alten Rebstöcken stammend

(50 J+) hat er ein blumig-fruchtiges Bukett von reifen roten Früchten, ist von wohlstrukturierten

Tanninen unterfüttert und bekommt mit zunehmender Reifung in der Flasche (5J+) immer tiefgründigere, komplexe Noten, wobei er selbst dann immer noch gut hinunterrinnt: Mehr davon!


Je nach Winzer und Cuvée sind als rote Rebsorten im Anjou der heimische Cabernet Franc und

der Cabernet Sauvignon ebenfalls vertreten: Cabernet Franc schmeckt bei konventionell gemachten Weinen meist entweder zu jung (verschlossen, metallisch) oder bald schon zu alt

(überlagert, stumpf). Als guter Naturwein ausgebaut überzeugt er aber mit blättrig-vegetabilen

Noten und kernigen, jedoch geschliffenen Tanninen und steht in einigen Cuvées als selbstsicherer Kraftgeber im Hintergrund. Der Cabernet Sauvignon im Anjou besitzt ähnliche Grundzüge, doch kommt der Körper tanninbetonter und klassischer daher (Stichwort Bordeaux) als der Cabernet Franc.

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